Der Teddybär - sein Markenzeichen

Montag, 27. November 2006

Detloff von Cossel und seine Kameraden vom I.Panzerregiment 35


Im Schatten des berühmten großen Bruders...
Er hat gerade das Auge verloren... (Das Ritterkreuz bekam ein Anderer!)
Eberhardt von Cossel 1941 geb.14.10.1917 der "Kleine Cossel" gefallen als Hauptmann am 30.Juni 1942 bei Charkow. Geburtsort: Swakopmund Todes-/Vermisstendatum: 30.06.1942
Todes-/Vermisstenort: Ostw. Nesternoje

Als Hans-Detloff von seinem Tode erfuhr, ging er schweigend in den Wald neben der Rollbahn und verblieb einige Zeit trauernd. Gefühle wurden unterdrückt...

Das Grab in Chukowka. Die Gräber links und rechts hinten
sind vom Fahrer Bertl Cramer und seinem UKW Funker
Schuster

noch ohne Schmuck und Flagge...

von Cossels Grab an einem Hang in der Nähe von Kromy...
Es wurde später eingeebnet, um die eigenen Verluste zu verschleiern.

... Es ist nicht der Krieg an sich, an den sich so viele
alte Männer gerne erinnern, - es war die unglaubliche Kameradschaft - Dieses bedingungslose für einander eintreten..
Kameradschaft bedeutete mehr als der Tod...
Oft mehr als die eigene Familie.Es war eine Sache der Ehre.
Obwohl es heute paradox und unglaubwürdig erscheinen mag, so kämpften und starben diese Männer im festen Glauben, "Ehrenhaft und ritterlich gekämpft zu haben"

General Dietrich von Saucken an seinem Grab:
" Ein Komet ist niedergegangen!"
Man bettete ihn auf seine Lieblingsblumen...
Kornblumen...
Im Hintergrund die Gräber von seinem Fahrer, Bertl Cramer u. seinem UKW-Funker Schuster, die mit ihm starben. MW-Funker Arno Seiler überlebte verletzt. Sein Adjudant, der junge Würzburger Heinz Burkart, einer der jüngsten und tüchtigsten Offiziere wurde im Januar 44 so schwer verwundet, dass er kurz darauf verstarb. Otto Eidloth war dabei, so wie auch bei allen anderen vier Kompaniechefs, welche neben ihm fielen.

Der Grossvater von Magnus v. Eberhardt verlor als 17 jähriger bei der Schlacht von Jena und Auerstädt ein Bein.
Er schrieb seinen Eltern, dass ihm das Bein bei vollem Bewusstsein abgesägt wurde.
Der Brief befand sich lange in Familienbesitz.
Diese Episode erzählte mir jetzt Weihnachten 2011 die Enkeltochter von Magnus, Ingeborg von Cossel.
1937 Hans Detloff und sein Grossvater,(6.12.1855 Berlin †1939)
General d.Inf.Magnus von Eberhardt ( der Vater seiner Mutter Elisabeth v. Eberhardt)
bei der Hochzeitsfeier vonm Wolf v. Kalitsch in Berlin. Wolf v. Kalitsch - Dobritz starb 1947 im Lager Buchenwald, sein Cousin Joachim von Kalitsch Bärenthoren  starb 1946 im Lager Ketschendorf. Familie von Kalitsch war mit Mutter Elisabeth verwandt. An "Onkel Pitti" kann sich Ingeborg noch gut erinnern.
Magnus von Eberhardt hatte noch zwei Brüder, welche ebenfalls Generäle wurden. Walter von Eberhardt und Gaspard von Eberhardt.


1939 - Vater Detloff - v. - Cossel
(Major einer Feldkommandantur)
und Sohn Hans-Detloff von Cossel.

" Hallo Ihr Schmutznasen! Ich bin Cossel!"

Waren seine Worte als er sich 1940 bei seiner 6. Kompanie vorstellte...






Der letzte Geburtstag wird am 1.Juli 1943 bei Orel gefeiert...
Karl Schneider aus Hellmitzheim war bei den Pionieren und muss Olt.Gerd Georgi, Chef 3.Komp. helfen eine Bombe zu zünden!
...Viel erreicht, glänzende Karriere, Ritterkreuz, Deutsches Kreuz, Major und Abteilungskommandeur...
General Eberbach möchte ihn gerne jetzt nach Hause schicken, damit er eine Familie gründen kann...Diese Männer sind eigentlich zu wertvoll, um sie zu verheizen.
v.Cossel bleibt! Olt. Georgi bleibt, fällt am 8.Juli - Olt. Hans G. Müller wird auch bleiben! Fällt am 14,November bei Rheshitza ...
Doch in einigen Tagen wird es für Hans-Detloff vorbei sein... Das Eichenlaub bekommt er posthum...
Man wird sich lange an ihn und seine Kameraden erinnern... Beide Söhne gefallen! Der vater nimmt das Ritterkreuz von Hans-Detloff bei der Flucht aus Taschenberg in der Hosentasche mit...

Seine Zwillingsschwester Ingeborg von Cossel wird aber noch lange leben ...

Kommandeursfeier Mai 1943, nahe Orel
obere Reihe:
Olt. Wilstermann, Werkstattkomp.
Olt. Georgi gef. bei Ssamodurowka,
am 8 Juli 1943, v.Cossel, Olt.H.G.Müller+ 14.Nov.43 bei Reschitza ( Gomel)
und Lt.H.Burkard 1944
u.r. Stabsintendant Rehm und KVR Rudi Mayer mit "Kranz"



Detloff von Cossel schwor in einer Aussprache mit seiner Mutter Elisabeth v. Cossel geb. von Eberhardt: ( Original Text)  " Mutti ich habe nie auf Zivilisten geschossen!"

Aber in den Gebieten, die sie eroberten, wüteten die Bestien...
Die Einsatzgruppen...

Enge Kameraden die alle gefallen sind:
li.Hans Georg Müller, (Hänschen Müller)
der v.Cossel so sehr verehrte und für ihn durchs Feuer ging.
Mitte Ltn.Kremer, auch gefallen, re. Hans Detloff von Cossel, am Hals die schwere Verwundung (Frankreich) als ein Splitter sein Mikrofon traf... wie ihn alle kannten und wie er in Erinnerung blieb ... Der so viele Verwundungen überlebte...
Stary Bychow ( Durchschuss Arm),
Unetscha ( Garbe einer MP. Der ungarische Arzt sagte, dass er "Heilfeisch" besitze) 8 x verwundet.. Sein General v. Saucken war im I.WK 8 verwundet und im II WK ebenfalls acht Mal!
Ein überragender Panzeroffizier.
li.Adjudant Heinrich Burkhard (21) einer der jüngsten Offiziere des Rgt. aus Würzburg.
Seine Offiziere, soweit sie nicht gefallen sind,
sagten übereinstimmend, dass er ein charismatischer Chef und Kamerad war.
Nie wankelmütig, immer entscheidungsfreudig.
Allerdings auch immer zu berüchtigten Streichen aufgelegt! Seine Funksprüche aus dem Panzerturm waren berühmt: " Wo fahren Sie denn rum? Fahren Sie dem Tross hinterher?
Kommen Sie nach vorne!"
" Sie sind doch das verkommendste Subjekt auf diesem verruchten Planeten!"
"Schneiderlein, das kostet Sie eine blaue Nil!"

Er fuhr immer an der Spitze seiner Kompanie die Angriffe... Er unterfuhr oft die russische Artillerie, indem er so schnell es ging, auf den Gegner zufuhr... Dr.Rudi Hautmann: "Im größten Feuer kletterte er in Stary Bychow aus dem Panzer und auf einen Telegraphenmasten, um die Lage zu erkunden!"

Immer ging alles gut bis zu jenem 22.Juli 43 um 10.40 in einem Obstgarten bei Kromy, als jemand ihm noch etwas sagen wollte...Um die Batterien der Funksprechgeräte zu schonen, wurde mit dem Schraubenschlüssel auf die Panzerplatten geklopft...Als Major von Cossel die seitliche Türe am Turm aufmachte, kam die Granate geflogen ...... er war sofort tot ...
Sein Fahrer Berthold Cramer und der UKW Funker Schuster, verbrannten im Panzer ...
Der MW- Funker Arno Seiler überlebte verletzt - Er setzte im Heck des Befehlspanzers einen Funkspruch ab.
Adjudant Heinrich Burkhard wurde kurz zuvor von Cossel aus dem Panzer geschickt. Er fiel jedoch als Nachfolger von Kompaniechef Hans G.Müller von der 1.Kompanie bei einer Erkundung (mit Otto Eidloth im zweiten Panzer-Kanone 6:Uhr) im Januar 1944. Arno Seiler sah ihn noch verwundet auf dem Panzer liegen, als auch er durch Tieffliegerangriff schwer verwundet wurde. ( "Man sah uns so gut, im Schnee in unseren schwarzen Uniformen!") Arno Seiler überlebte mit viel Glück, denn im Oberschenkel hatte sich ein Aneurysma (spurium / Aneurysma falsum) gebildet, also ein Riss, dessen Entstehung auf die Folge der Verletzung im Panzer zurückzuführen war und sich als sehr lebensbedrohlich herausstellte. Arno Seiler wurde in Prag operiert und gesundete.

Man kannte " Drüben" jeden Kommandeur, alle Offiziere mit Namen und die Nummern am Turm der Panzer verrieten vieles...Kam einer der Offiziere aus dem Urlaub zurück, so wurde er begrüßt: " Na Herr von Cossel, wie war es im Urlaub?"